Viele Argumente sprechen für die Rolle der Ernährung wenn es um die Verbesserung der Symptomatik bei Patienten mit multipler Sklerose geht ↗︎ Link 1 | ↗︎ Link2. So sind auch heute immer mehr medizinische Experten der Ansicht, dass die Bedeutung einer antiinflammatorisch wirksamen Ernährung bei Patienten mit multipler Sklerose zu Verbesserungen führt, mit entsprechender ↗︎ Reduktion von Inflammation und oxidativem Stress.
Folgende Daten sind z. B. aus klinischen Untersuchungen bekannt:
- Eine gesunde Ernährung hat positive Auswirkungen auf ↗︎ Fatigue, Depression und kognitive Beeinträchtigungen bei Patienten mit MS.
- ↗︎ Gesunde Ernährung kann bei MS-Patienten die Lebensqualität verbessern und MS-Schübe verringern. Positive Auswirkungen auf systemische Entzündungen, den Schweregrad der Müdigkeit und das Gewicht wurden auch nachgewiesen.
- Eine sehr fettarme Ernährung auf pflanzlicher Basis erbrachte bei MS-Patienten wesentliche Verbesserungen bezüglich ↗︎ Fatigue, BMI und metabolischer Marker (Insulin und Blutfette). Wesentliche Verbesserungen der Gehirn-MRTs, der Rückfallrate oder des Grads der Behinderung wurden jedoch nicht beobachtet.
- Eine Umfrage unter MS-Patienten zeigte, dass ein vermehrter Konsum von Obst und Gemüse sowie „gesunden“ Nahrungsfetten eine bessere Lebensqualität prognostizierte, sowie eine ↗︎ geringere Wahrscheinlichkeit krankheitsbedingter Beeinträchtigungen.
Fatigue ist eine sehr belastende Erschöpfung chronischer Erkrankungen und eines der häufigsten Symptome der multiplen Sklerose. Die Lebensqualität der Patienten wird durch die Fatigue stark beeinträchtigt. Nach neueren Untersuchungen ist Interleukin 6 als pro-inflammatorisches Zytokin ↗︎ ursächlich daran beteiligt.
In einer ↗︎ kürzlich veröffentlichten Untersuchung wurde der Frage nachgegangen, inwieweit eine antiinflammatorische Ernährung (mit einem hohen Gehalt an Gemüse und Obst, pflanzlichen Proteinquellen, gesunden Ölen und Nüssen sowie vollwertigen Lebensmitteln) positive Wirkungen auf Fatigue, Inflammationsmarker (IL-4, IL-17 und hsCRP) und Lebensqualität von MS-Patienten hat. Dazu ernährten sich 50 MS-Patienten für 12 Wochen nach den genannten Kriterien. Die Kontrollgruppe (bestehend aus 50 MS-Patienten) erhielt Empfehlungen für eine allgemeine gesunde Ernährung nach den Kriterien der WHO.
Die Ergebnisse der Studie zeigten folgende Auswirkungen einer 12-wöchigen antiinflammatorischen Ernährung:
- Bei den Patienten die sich antiinflammatorisch ernährten, war eine wesentliche Verringerung der Fatigue und eine Verbesserung der Lebensqualität nachweisbar, im Vergleich zu den MS-Patienten die eine allgemeine gesunde Ernährung einhielten. Dies wurde auf die bioaktiven Stoffe der Ernährung zurückgeführt (Omega-3 Fettsäuren und Polyphenole). Dadurch werden Stoffwechselwege aktiviert, die Inflammation und immunologische Prozesse steuern. Somit könnte die positive auf die Fatigue erklärt werden.
- Nach 12-wöchiger antiinflammatorischer Ernährung wurde ein wesentlicher Anstieg des antiinflammatorisch wirksamen Interleukins 4 festgestellt, welches der Th2-vermittelten Immunantwort zugeordnet wird. Dies Ergebnis könnte darauf hindeuten, dass die antiinflammatorische Ernährung in Richtung eines immunologischen Gleichgewichts wirksam ist, zumal die multiple Sklerose von einer Th-1 Dominanz gekennzeichnet ist. Keine Änderungen ergaben sich bezüglich IL-17 und hsCRP.