Migräne gehört nach wie vor zu den häufigsten und stark belastenden Erkrankungen weltweit, wobei etwa 15 % aller Erwachsenen in westlichen Ländern in unterschiedlichem Ausmaß von Migräne betroffen sind. Das liegt mitunter auch an der oftmals ↗︎ schwierigen Behandlung der Patienten.
Die Umsetzung der Nahrung im Körper unterliegt sowohl chemischen Reaktionen wie auch immunologischen Mechanismen. Zahlreiche Studien belegen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Kopfschmerz-Symptomatik. Der Prozentsatz der Patienten, die ein oder mehrere Lebensmittel als Migräne-auslösenden Trigger angeben, liegt zwischen 12 % und 60 % ↗︎ Link 1 | ↗︎ Link 2 | ↗︎ Link 3 | ↗︎ Link 4 | ↗︎ Link 5. In einer kürzlich veröffentlichten Arbeit wurde zum Beispiel gezeigt, dass bei 20 von 100 Migräne-Patienten (mit Aura), die Anfälle gelegentlich verursacht wurden durch ↗︎ Lebensmittel wie Schokolade, Käse, Wein, Tomaten, Nüsse, Lebensmittel die Kohlensäure enthielten bzw. durch Mikroorganismen vergoren werden (z. B. Brot, Wein, Bier etc.).
Obwohl Intoleranz sowie hypersensible Reaktionen auf Lebensmittel in der Ernährungsmedizin berücksichtigt werden, ist deren Diagnose eine Herausforderung im klinischen Alltag. Das liegt daran, dass Symptome zeitlich verzögert erst nach einigen Stunden oder Tagen auftreten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Symptome nicht jedes Mal nach dem Verzehr eines unverträglichen Lebensmittels auftreten. IgG-basierte Tests auf immunvermittelte (nicht IgE-bedingte) Nahrungsmittelreaktionen bieten hier eine überaus kostengünstige Alternative zu den zeitlich sehr aufwändigen herkömmlichen Ansätzen, bei denen jeweils ein „verdächtiges“ Lebensmittel vermieden und somit getestet wird. Personalisierte ernährungstherapeutische Ansätze zu Prävention und Gesundung – wie Ihnen von ProImmun M angeboten wird – sind daher das Fundament einer erfolgreichen und nachhaltigen Migräne-Therapie.
Der Autor dieses neuen ↗︎ Artikels, der in der Fachzeitschrift „Current Pain and Headache Reports“ erschien, spricht sich für IgG-Lebensmitteltests aus, empfiehlt sie als hilfreiche Untersuchungen bei Patienten mit Migräne. Er stellt fest, dass die Verwendung von IgG-Tests sinnvoll zur Erstellung individueller Ernährungsempfehlungen ist, die eine Behandlung der Migräne ohne medikamentöse Therapie ermöglichen. Dafür werden verschiedene Studien erwähnt, die wir Ihnen bereits in früheren Newslettern vorgestellt haben.
Ernährungsumstellung bei Migräne auf Basis von IgG-reaktiven Nahrungsmitteln: eine doppelblinde, randomisierte klinische Cross-Over-Studie
Bei 30 Migräne-Patienten die sich für die klinische Studie in der Türkei sechs Wochen lang nach den Ergebnissen ihres IgG-Tests ernährten, nahm die Häufigkeit von Migräneattacken ab. Die Anzahl der Migräneanfälle, Kopfschmerz-Tage und -Anfälle, die mit Akutmedikamenten behandelt wurden, sowie die Gesamtmenge der eingenommenen Medikamente reduzierten sich ebenfalls.
↗︎ Alpay K, Ertas M, Orhan EK, Ustay DK, Lieners C, Baykan B. 2010. Diet restriction in migraine, based on IgG against foods: a clinical double-blind, randomised, cross-over trial. Cephalalgia, 30: 829–837.
Zusammenhang zwischen Lebensmittelhypersensitivität durch IgG-Antikörper und Migräne bei Erwachsenen
Eine ein bis sechs Monate dauernde Eliminationsdiät führte in einer klinischen Studie in Mexiko mit 56 Migräne-Patienten zum Ausbleiben der Migräne-Symptome bei mehr als zwei Drittel der Probanden.
↗︎ Arroyave Hernández C, Echavarría Pinto M, Hernández Montiel HL. 2007. Food allergy mediated by IgG antibodies associated with migraine in adults. Rev. Alerg. Mex., 54: 162–168.
Pilotstudie zur Elimination immunologisch aktiver Nahrung und Einfluss auf Symptomatik und Lebensqualität von Personen mit chronischer Migräne und Kopfschmerzen
Nachdem für die US-amerikanische Studie 37 Migräne- beziehungsweise Kopfschmerzpatienten für einen Zeitraum von drei Monaten auf IgG-reaktive Lebensmittel verzichtet hatten, wurde eine wesentliche Besserung der Beschwerden festgestellt sowie auch eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität – körperlich, emotional, sozial und hinsichtlich ihrer Vitalität.
↗︎ Lewis JE. 2013. A pilot study eliminating immunologically-reactive foods from the diet and its effect on symptomatology and quality of life in persons with chronic migraines and headaches. Open J. Intern. Med., 03: 8–14.
Prospektiv-Untersuchung der Nahrungsmittelunverträglichkeit von Migränepatienten in der klinischen Erstbehandlung
Nach einer nur einmonatigen IgG-Eliminationsdiät kam es bei fast einem Drittel der 46 Migräne-Patienten in dieser britischen Studie zu einer wesentlichen Verringerung ihrer Symptome.
↗︎ Rees T, Watson D, Lipscombe S. 2005. A prospective audit of food intolerance among migraine patients in primary care clinical practice. Headache Care, 2: 105–110.
Migräne und Stimmungsschwankungen: Ernährungsintervention auf Grundlage von Laboruntersuchungen
Der Beitrag schildert den Fall einer US-amerikanischen Patientin mit Migräne (vier bis sechs Anfälle pro Woche), Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme. Der Patientin wurde eine IgG-basierte Eliminations- und Rotationsdiät verordnet, kombiniert mit Mikro-Nährstoffen, insbesondere Aminosäuren. Nach nur 30 Tagen besserte sich die Migräne-Symptomatik, die Patientin konnte die herkömmlichen Medikamente weitgehend reduzieren.
↗︎ Nelson-Dooley, Kaplan S, Bralley JA. 2009. Migraines and mood disorders: nutritional and dietary intervention based on laboratory testing. Altern. Ther. Health Med., 15: 56–60.
IgG-basierte Eliminationsdiät bei Migräne und Reizdarmsyndrom
In der türkischen Studie mit 21 Migräne-Patienten, die gleichzeitig am Reizdarmsyndrom litten, führte der Ausschluss von IgG-positiv getesteten Lebensmitteln zu einer Besserung der Symptome. Es wurde eine wesentliche Verringerung der Migräne (hinsichtlich Anzahl, Stärke und Dauer der Anfälle sowie Anwendung der notwendigen Medikation) und der Reizdarmbeschwerden (schmerzhafte Blähungen) nachgewiesen. Die Patienten berichteten auch von einer wesentlichen Verbesserung ihrer allgemeinen Lebensqualität.
↗︎ Aydinlar EI, Dikmen PY, Tiftikci A, Saruc M, Aksu M, Gunsoy HG, Tozun N. 2013. IgG-based elimination diet in migraine plus irritable bowel syndrome. Headache, 53: 514–525.
Randomisierte kontrollierte Studie von Nahrungselimination auf Basis von IgG-Antikörpern zur Prävention migräneähnlicher Kopfschmerzen
In einer randomisierten kontrollierten britischen Studie mit 167 Patienten mit migräneartigen Kopfschmerzen kam es nach vier Wochen nur zu einer geringen Abnahme der migräneähnlichen Kopfschmerz-Tage bei den 84 Patienten, die eine IgG-basierte Eliminationsdiät befolgten. Dieses – im Vergleich zu den anderen Studien – eher schwache Ergebnis hängt möglicherweise damit zusammen, dass es keine Arzt- oder Therapeutengespräche gab und auch keine fachkundige individuelle Ernährungsberatung.
↗︎ Mitchell N, Hewitt CE, Jayakody S, Islam M, Adamson J, Watt I, Torgerson DJ. 2011. Randomised controlled trial of food elimination diet based on IgG antibodies for the prevention of migraine like headaches. Nutr. J., 10: 85.