Eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen weltweit ist der Gebärmutterhalskrebs. Im fortgeschrittenen Stadium wird eine Kombination Strahlen- und Chemotherapie eingesetzt, die jedoch mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden ist. Die Wirksamkeit dieses Ansatzes wird zudem eingeschränkt durch die Neigung von Krebszellen, Resistenzen gegen Chemotherapeutika zu bilden. Daher besteht ein dringender Bedarf an neuen Behandlungsmöglichkeiten. Neuere Studien haben den Einsatz von diätetischen Maßnahmen und pflanzlichen Inhaltsstoffen im Kampf gegen den Krebs untersucht. Sie belegen eine Wirkung auf die Verringerung der Karzinome, der Initiierung des gezielten Zelltodes sowie die Reduktion von Rezidiven. In einer kürzlich publizierten In-vitro-Studie wurde gezeigt, dass ein Blaubeerextrakt Krebszellen für die Strahlentherapie sensibilisiert und die Selbstzerstörung der Zellen fördert.
Bei dem experimentellen Ansatz wurden Zellkulturen des Zervixkarzinoms verwendet. Ein Teil der Zellen wurde nur mit Strahlentherapie behandelt, ein anderer Teil mit der Kombination aus Strahlentherapie und einem Blaubeerextrakt. Dabei wurde festgestellt, dass diese Kombination zu synergistischen Effekten führt. Die Versuche ergaben, dass Blaubeerextrakt zu einer Hemmung des Wachstums von Krebszellen führt (reduzierte Proliferation durch Hemmung von Cyclin D und Cyclin E) und Krebszellen absterben durch die Förderung der Apoptose (programmierter Zelltod) durch erhöhte Aktivität der Caspase 3 und Begünstigung des TRIAL Signalweges (Tumor Necrosis Factor Related Apoptosis Inducing Ligand). Die In-vitro-Ergebnisse legen nahe, dass Blaubeerextrakte ein mögliches Adjuvanz für die Strahlentherapie sein könnten. Bevor die beschriebenen Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können, sind jedoch weitere Tierversuche und auch klinische Studien notwendig. ↗︎ weiter