Bor
Bor ist ein wichtiges Spurenelement, welches für die Regulation und den Stoffwechsel von Hormonen, Knochen und Mineralstoffen benötigt wird. In der Natur kommt Bor meist in komplexen Verbindungen vor. Bis vor etwa 40 Jahren war man der Ansicht, dass Bor unwichtig sei für die menschliche Ernährung. Möglicherweise handelt es sich beim Bor um ein essenzielles Spurenelement. Biochemisch spielt Bor eine wichtige Rolle und erfüllt folgende Funktionen:
- Regulation des Haushaltes von Vitamin C, Calcium, Magnesium und Phosphor,
- Biosynthese von Steroidhormonen (z. B. 17-ß-Estradiol, Testosteron) und Vitamin D,
- Einfluss auf motorische Koordination und kognitive Leistungen (Erinnerung, Koordination),
- Bor wirkt antiinflammatorisch durch Hemmung der Cyclooxygenase und der Lipoxygenase. Zudem verringert Bor die Leukotrien-Synthese und die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS). Bor interagiert mit dem Transkriptionsfaktor NF-κB, der vor allem bei der Regulation der Immunantwort, der Zellproliferation und der Apoptose von großer Bedeutung ist.
- Die Verabreichung von Bor kann bei osteoporotischen Frauen nach der Menopause die Knochengesundheit positiv beeinflussen.
- Durch eine erhöhte Aufnahme von Bor wurde eine verringerte Inzidenz und Mortalität des Prostatakarzinoms beobachtet.
Mit der täglichen Nahrung werden etwa 2 – 3 mg Bor aufgenommen, welches auch im Trinkwasser vorkommt. Vor allem pflanzliche Lebensmittel (z. B. Avocado, Trauben, Nüsse) enthalten viel Bor. Milch- und Fleischprodukte enthalten dagegen weniger als 0,5 mg Bor pro 100 g. Nachfolgende Lebensmittel sind besonders reich an Bor. Der angegebene Gehalt bezieht sich auf mg pro 100 g Lebensmittel.
Avocado bis zu 4,5
Soja 2,8
Pflaumen 2,7
Rosinen 2,4 – 2,8
Erdnüsse 1,6 – 2,4
Haselnüsse 1,6 – 2,4
Mandeln 1,6 – 2,4
Datteln 1
Rotwein (100 ml) 0,85
Mangelsymptome
Möglich sind Störungen kognitiver Funktionen (z. B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit) sowie EEG-Veränderungen.
Überdosierung, toxische Wirkungen, Nebenwirkungen
Im Dosierungsbereich von 3 – 9 mg Bor pro Tag sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei extrem hoher Dosierung (über 500 mg/Tag) kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit kommen.
Cobalt
Es wird geschätzt, dass der menschliche Körper etwa nur 1 mg Cobalt enthält, vor allem in Leber, Milz, Pankreas, Nieren und Knochenmark. Cobalt ist als einziges Spurenelement zentrales Atom von Vitamin B12 und ist somit ein essentielles Spurenelement, welches die gleichen Funktionen wie das Vitamin B12 erfüllt und an der Bildung der roten Blutkörperchen (Erythropoese) beteiligt ist. Cobalt ist zudem Cofaktor verschiedener Enzymsysteme und spielt eine Rolle im Stoffwechsel von Fettsäuren und Aminosäuren.
Überdosierung
Nachdem Cobalt ein Bestandteil von Vitamin B12 ist, kommt es auch in höheren Dosen zu keinen unerwünschten Wirkungen. Es kann eventuell zu einer gesteigerten Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin kommen, mit erhöhter Erythrozytenproduktion.