Das Mitochondrieninfusionskonzept – neue Therapeutenbroschüre

Chronische Erkrankungen entstehen hauptsächlich durch langanhaltende chronisch-schleichende multisystemische Entzündungsprozesse, die im weiteren Verlauf zu degenerativen Veränderungen führen. Multikausale Ursachen sind dafür verantwortlich, zum Beispiel: Belastungen mit Inflammation fördernder anstatt kurativen Ernährungsfaktoren (Lebensmittelintoleranzen, Transfettsäuren, Eiweißüberernährung) Belastungen mit Schwermetallen, Insektiziden, Pestiziden, Fungiziden, Mikroplastik, Elektrosmog, Medikamenten und anderen chemischen Noxen Mangelzustände und nicht gedeckter Mehrbedarf an Aminosäuren, Spurenelementen, Mineralstoffen, Vitaminen, essentiellen Fettsäuren, Phospholipiden Psychoemotionaler Stress Epigenetische Faktoren und sich daraus zusätzlich ergebende Ernährungsstörungen Mangelverdauung und Störungen der Schleimhautbarriereschranke sowie daraus resultierender Resorptionsstörungen und Autointoxikation Immunschwächen und chronische Infektionen. Somit kommt es zur zunehmenden Störung der Zellleistungen, welche durch Mitochondrien mitgesteuert werden. Die Wiederherstellung einer leistungsfähigen mitochondrialen Funktion spielt daher eine wichtige Rolle. Die „Protokoll-Lösungen“ spielen seit über 25 Jahren eine sehr wichtige Rolle in der begleitenden Therapie von chronisch-entzündlichen und degenerativen Systemerkrankungen, die den heutigen Zivilisationserkrankungen zugrunde liegen. Über viele Jahre haben sie sich in der Therapie bewährt, wurden stetig weiterentwickelt und sind mit anderen Therapiekonzepten sehr gut kombinierbar. Die erzielten therapeutischen Ergebnisse sind in zahlreichen Falldokumentationen transparent und labordokumentiert belegt. Zunächst waren diese Infusionen seit 1995 in eigener Praxis im Einsatz und wurden in den darauf folgenden Jahren zunehmend von komplementärmedizinisch behandelnden Therapeutinnen und Therapeuten eingesetzt. Seit 2004 stellen sie die Basisinfusionen der Cellsymbiosistherapie® dar, nach dem Grundlagenkonzept von Dr. med. Heinrich Kremer und dem Praxistherapiekonzept der Heilpraktiker Ralf Meyer und Kollegen. Die Regeneration und der Schutz der mitochondrialen Funktion und Struktur stehen dabei im Vordergrund, sowie auch eine effektive systemische Versorgung des gesamten Organismus mit Vitaminen, Aminosäuren, Mineralien und weiteren Nährstoffen. Im Rahmen einer 10-Jahres-Multipraxisstudie wurden von einem internationalen Therapeuten-Netzwerk zahlreiche Falldokumentationen zur Anwendung der Infusionen im Rahmen einer anti-inflammatorischen, naturheilkundlichen und ganzheitlichen Therapie beschrieben. Mineralien und Spurenelemente sind als Cofaktoren und Informationsträger essentiell für einen funktionierenden Organismus wie z. B. die Aufrechterhaltung der mitochondrialen Atmungskette und somit mitochondrialer ATP-Bildung, der Phase 1- und -2-Entgiftung, der Bildung hunderter von Enzymen bzw. zahlreicher Reparaturprozesse. Nicht nur eine Mangelversorgung, sondern auch ein erhöhter Bedarf und Verbrauch durch körperliche oder geistige Mehrbeanspruchung sowie Stress können bei nicht ausreichender Zufuhr zu beeinträchtigenden Defiziten führen. Die neue Ampulle „Electrolyt complete nach R. Meyer“ wurde zur Unterstützung obiger Aspekte entwickelt. Heute stellen wir Ihnen die neue Therapeutenbroschüre „Protokollinfusion und Elektrolyt complete“ vor, welche Sie hier in Kürze kostenlos herunterladen können. Darin finden Sie ausführliche Informationen zu Zusammensetzung, Beschreibung der Inhaltstoffe, Anwendung und Erfahrungswerte (durch Beobachtungen und therapiebegleitende Behandlungsberichte). Besuchen Sie dazu auch unsere Online-Seminare „Elektrolyt complete“ am 23.2. (Referent: Ralf Meyer) und der Protokollinfusion am 27.4. (Referentin: Petra Modtler). Weitere Infos, Anmeldung und Links finden Sie im Abschnitt „Unsere nächsten kostenlosen Online-Seminare“. Zusätzliche Online-Seminare werden am 8.3., 5.4. und 3.5. in Zusammenarbeit mit der Viktoria-Apotheke stattfinden. Die Links zur Anmeldung bei diesen drei Online-Seminaren werden wir Ihnen in unseren nächsten Newslettern zur Verfügung stellen.

Eisen

Eisen gehört zu den häufigsten Metallen in der Erdkruste. Seit Urzeiten dient Eisen den Menschen zur Herstellung von Werkzeugen und auch in der Medizin ist seine Wirkung seit langem bekannt. Bereits 1500 v. Chr. kannte man den Eisenmangel und auch Paracelsus verwendete Eisen medizinisch. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde bekannt, dass Eisen ein wichtiger Bestandteil des Blutes ist. Es ist das häufigste Spurenelement im Körper, das dort in Form von zwei verschiedenen Ionen vorkommt (Fe2+ und Fe3+) und dadurch dynamische Verbindungen mit organischen Liganden eingehen kann. Aufgrund dieser Eigenschaft spielt Eisen eine entscheidende Rolle bei der Katalyse des Elektronentransfers in bestimmten enzymatischen Reaktionen. Vorrangig kommt Eisen im Hämoglobin (roter Blutfarbstoff), den Erythrozyten (roten Blutkörperchen), im Myoglobin (Sauerstoffdepot der Muskeln), der Leber, Milz und dem Knochenmark vor. Es wird geschätzt, dass der Körper eines Erwachsenen etwa 2,5 bis 4 g Eisen enthält, wobei etwa zwei Drittel an Hämoglobin gebunden sind. Geringe Blutmengen wie 5 ml enthalten etwa 2,5 mg Eisen. Durch Blutverluste können größere Eisenverluste entstehen. Der Eisenmangel ist neben dem Jodmangel das in Industrieländern am häufigsten auftretende Mineralstoffdefizit. Auch in Entwicklungsländern ist die Eisenmangelanämie weit verbreitet. Im Körper erfüllt Eisen zahlreiche Funktionen: Eisen wird zur Bildung der Hämoproteine (Cytochrom, Hämoglobin, Myoglobin), aber auch der Nicht-Hämoproteine (z.B. Eisen-Metalloenzyme wie Monooxygenasen oder Dioxygenasen) oder Eisen-Schwefel-Proteine benötigt. Somit trägt Eisen sowohl zum Transport als auch zur Speicherung von Sauerstoff in der Zelle bei. Das Hämoglobin der roten Blutkörperchen transportiert den Sauerstoff aus der Lunge zum Ort der Sauerstoffverwendung im Gewebe. Dadurch ist Eisen auch ein wesentliches Element zellulärer Oxidationsprozesse. Das Myoglobin der Muskelzellen bildet einen wichtigen Sauerstoffspeicher der Muskeln. In der mitochondrialen Energiegewinnung spielt Eisen eine wichtige Rolle. Cytochrome sind elektronenübertragende Enzyme, die Häm-Gruppen enthalten, die aus Porphyrin und Eisen bestehen. So wird Eisen für die Funktion der Komplexe I bis III benötigt und ist Bestandteil der Enzyme Ubichinon-Oxidoreduktase und Ubichinon-Cytochrom-C-Reduktase. Bei der zellulären Immunabwehr und dem Schutz gegen Infektionen spielt Eisen eine wichtige Rolle, indem es für die immunologische Stabilität sorgt. Für die Biosynthese von Steroidhormonen und Vitamin D3 wird Eisen benötigt, genauso wie auch die Biotransformation von Arzneimitteln mittels des CYP450-Systems der Leber sowie des Intestinaltrakts. Das Enzym ist am oxidativen Metabolismus vieler Medikamente, endogener Steroide und Xenobiotika beteiligt. Zur Biosynthese von Neurotransmittern (L-Dopa und 5-OH Tryptophan) wird Eisen benötigt. Die Ribonukleotidreduktase ist ein im Organismus unentbehrliches Enzym, um DNA-Bausteine herzustellen. Für seine Funktion benötigt das Enzym Eisen. L-Carnitin wird aus den Aminosäuren Lysin und Methionin im Körper gebildet. Dafür wird nicht nur Eisen benötigt, sondern auch Vitamin C, Vitamin B3 und Vitamin B6. Für die Bildung ungesättigter Fettsäuren wird Eisen benötigt. Generell sind Fleisch, Wurstwaren oder Brot die wichtigsten Eisenquellen in der täglichen Ernährung. Obwohl Eisen in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, wird es im Körper nicht so gut aufgenommen wie tierische Eisenquellen, weshalb gerade Vegetarier und vor allem Veganer auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten sollten. Durch die Kombination von pflanzlichen Eisenquellen mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wird die Eisenaufnahme im Körper verbessert. Vegetarier und Veganer sollten daher auf eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung achten. Folgende Lebensmittel sind besonders reich an Eisen. Der angegebene Gehalt bezieht sich auf mg pro 100 g Lebensmittel. Schweineleber   17 Zartbitterschokolade   12 Sesamsamen   10 getrocknete Linsen   6,9 getrocknete Bohnen   6,1 getrocknete Erbsen   5,0 Haferflocken   5,5 Spinat   4,1 Vollkornbrot, Roggen   3,3 Mangold   2,7 Rindfleisch, mager   2,6 Vollkornbrot, Weizen   2,0 Lammfleisch   1,6 Kalbfleisch   1,6 Schweinefleisch   1,6 Geflügelfleisch   1,6 Empfohlene tägliche Zufuhr (DGE) Erwachsene: 10 – 15 mg/Tag Schwangere: 30 mg/Tag Kontraindikationen Überempfindlichkeit und Unverträglichkeit, Anämie ohne gesicherten Eisenmangel, Eisenüberladung (Eisenkumulation), Eisenverwertungsstörungen, schwere Leber- und Nierenerkrankungen. Mangelsymptome Eisenmangel mindert die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit. Typische Mangelsymptome sind: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Lernschwäche, Blässe, Haarausfall, brüchige Nägel, Infektanfälligkeit, Wachstumsstörungen, Glossitis, Mundwinkelrhagaden. Ebenso ist Vorsicht geboten bei rheumatoider Arthritis und Asthma bronchiale. Überdosierung, toxische Wirkungen, Nebenwirkungen Eine eventuell auftretende Dunkelfärbung des Stuhlgangs ist harmlos. Zu weiteren Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Obstipation.

Biotin (Vitamin H/B7)

Biotin (auch als Vitamin B7 oder Vitamin H bekannt) ist ein wasserlösliches Vitamin, das am Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt ist. Es wird in Enzymreaktionen benötigt, bei denen Nahrungsenergie umgewandelt wird. Biotin wird aber auch für die Bildung der DNA und der RNA benötigt. Als Cofaktor für Carboxylase-Enzyme ist Biotin an verschiedenen Stoffwechselwegen beteiligt. Die Pyruvatcarboxylase ist an der Glukoneogenese beteiligt, die in den Mitochondrien abläuft. Darunter versteht man die Bildung von D-Glucose aus Vorstufen wie Pyruvat, Oxalacetat und Dihydroxyacetonphosphat. Dies ist ein universeller Stoffwechselweg bei allen Lebewesen. Dieses Enzym ist auch an der Regulierung des Blutzuckerspiegels und der Bildung von Fettgewebe beteiligt. Auch für die Reifung des Gehirns wird dieses Enzym benötigt. Die Propionyl-CoA-Carboxylase wird für den Stoffwechsel von Aminosäuren und Fetten benötigt. Die Methylcrotonyl-CoA-Carboxylase ist ein Enzym, das zum Abbau der Aminosäure Leucin benötigt wird. Die Acetyl-CoA Carboxylase wird zum Aufbau von Fettsäuren benötigt, als Vorläufer der Prostaglandine. Eine wichtige Funktion erfüllt Biotin bei der Proteinsynthese und insbesondere bei der Keratinproduktion. Daher auch seine Bedeutung im Kontext eines gesunden Nagel- und Haarwachstums. Erste Hinweise auf ein Defizit sind Veränderungen der Haut, Haarausfall sowie brüchige und splitternde Fingernägel. Bei nitrosativem Stress sind oftmals marginal oder pathologisch niedrige Biotinkonzentrationen im Blut nachweisbar. Biotin wirkt in den Mitochondrien gemeinsam mit Vitamin B12, denn beide Vitamine sind Coenzyme von zwei direkt aufeinander folgenden Enzymreaktionen. Die Biotin-abhängige Reaktion liefert dabei den Ausgangsstoff für die Vitamin B12-abhängige Reaktion. Bei einem Biotin-Mangel bleibt Vitamin B12 wirkungslos, die entsprechende Enzymreaktion kann nicht ablaufen. Es kommt zu einem funktionellen B12-Mangel, das Vitamin kann seine Coenzym-Funktion nicht erfüllen, selbst wenn es in ausreichenden Mengen vorhanden ist. Daher empfehlen Nährstoffexperten auch die Supplementierung mit Biotin im Rahmen einer Vitamin-B12-Therapie. Mangelerscheinungen sowie Überdosierungen sind nicht bekannt, denn der Bedarf wird weitestgehend vom Körper selbst produziert. Auch eine gesunde Darmflora produziert Biotin in ausreichenden Mengen. In Nahrungsmitteln liegt Biotin überwiegend in Protein-gebundener Form vor. Leber, Sojabohnen und Eigelb gehören zu den Lebensmitteln mit hohem Biotingehalt. Auch in Hefe, Avocados und Spinat ist Biotin enthalten. Weniger Biotin findet sich man in Pilzen, Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide. Jugendliche (ab 15 Jahren) und Erwachsene benötigen etwa 30 – 60 µg Biotin pro Tag. Ein erhöhter Biotinbedarf besteht bei älteren Personen, Schwangeren, Stillenden, Sportlern, und bei langfristiger parenteraler Ernährung. Typische Symptome eines Biotinmangels sind Alopezie, ekzemartige Hautausschläge, seborrhoische Dermatitis, Bindehautentzündung und vielfältige neurologische Symptome wie Depression, Lethargie, Hypotonie und Krampfanfälle. Während die neurologischen Symptome bei schwererem Biotinmangel auftreten, erscheinen die dermatologischen Manifestationen oft zuerst und sind daher ein wichtiger Indikator. Aufgrund seiner relativ niedrigen Kosten und der reichlichen Verfügbarkeit in kosmetischen Produkten, ist Biotin zum neuen Verbrauchertrend für gesündere Haare und Nägel geworden. Biotin reagiert sehr empfindlich auf Radikalbelastungen, insofern ist eine erhöhte Zufuhr bei oxidativen Stress immer angebracht. Weitere Indikationen bestehen z. B. zur allgemeinen Prävention, bei mitochondrialen Dysfunktionen, psychischen Störungen, wiederkehrenden Candida-Vaginalmykosen, Diabetes Typ 2, zur Verbesserung der Glukosetoleranz, bei peripheren Neuropathien und atopischer Dermatitis. Quellen Gröber U. 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