In der frühen Kindheit richtet sich das allergenspezifische IgG-Repertoire vor allem gegen tierische und pflanzliche Lebensmittelmoleküle und selten gegen luftgetragene Moleküle. In einer kollaborativen Studie mehrerer universitärer Krankenhäuser in Deutschland wurde untersucht, in wieweit dieses frühe Antikörper-Muster gegenüber einer breiten Palette allergener Moleküle während der ersten 10 Lebensjahre beibehalten wird.
Die Wissenschaftler untersuchten die Blutseren von Teilnehmern der Deutschen Multicenter-Allergie-Studie, einer Geburtskohorte, die 1990 geboren wurde. Die Seren wurden im Zeitraum zwischen Geburt und dem Alter von 10 Jahren gesammelt. Der zeitliche Verlauf der IgE- (Cutoff ≥ 0,30 ISAC Standardised Units, ISU) und IgG- (Cutoff ≥ 0,10 ISU) Reaktionen auf 35 allergene Moleküle wurde mit geeigneten Messmethoden bestimmt.
Die IgE-Reaktionen richteten sich meist gegen eine begrenzte Gruppe von luftgetragenen Molekülen, mit folgender Prävalenzhierarchie (Phl p 1> Bet v 1> Bet v 1> Fel d 1> Phl p 5> Der p 2> Der p 2> Der p 1), die im Laufe der Zeit weitgehend beibehalten wurde. Das IgG-Repertoire war jedoch viel breiter, beginnend vor allem mit IgG gegen tierische Lebensmittel. In späteren Lebensjahren kamen Antikörper gegen Moleküle aus pflanzlichen Lebensmitteln hinzu, und erst danach kam es zu IgG-Reaktionen auf spezifische luftgetragene Moleküle. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass eine starke IgG-Reaktion fast immer dem Auftreten von IgE auf dasselbe Molekül bei spezifisch sensibilisierten Probanden vorausgeht oder gleichzeitig mit der IgG-Reaktion auftritt. ↗︎ weiter