Mehr als 350 Millionen Menschen weltweit sind derzeit von Depressionen betroffen. Die Erkrankung an sich stellt eine große finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem dar, berücksichtigt man auch die Kosten für Prävention und Verzögerung des Fortschreitens dieser Erkrankung. Verschiedene Forschungsarbeiten der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das Risiko an einer Depression zu erkranken, beeinflusst werden kann durch eine gesunde Ernährung, den bevorzugten Konsum von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitamin B6; Folsäure, Antioxidantien und Zink. Trotzdem gibt es bislang noch keine allgemein anerkannten generellen Ernährungsempfehlungen zur Prävention/ Behandlung von Depressionen. Eine internationale Gruppe von Experten hat daher die aktuelle Studienlage analysiert und fünf Empfehlungen ausgesprochen:
- Folgen Sie „traditionellen“ Ernährungsweisen wie der mediterranen, norwegischen oder japanischen Diät. Die verfügbaren Beweise deuten darauf hin, dass traditionelle Ernährungsgewohnheiten für eine positive psychische Gesundheit vorteilhaft sind.
- Erhöhen Sie den Verzehr von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen und Samen. Diese Nahrungsmittel sollten den Hauptteil der Ernährung bilden, da sie eine hohe Nährstoffdichte haben, einen hohen Gehalt an pflanzlichen Fasern und einen niedrigen Gehalt an gesättigten und Trans-Fettsäuren.
- Achten Sie auf einen häufigen Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Fisch ist eine der Hauptquellen von Omega-3 Fettsäuren, und ein höherer Fischkonsum ist mit einem reduzierten Depressionsrisiko verbunden.
- Begrenzen Sie Ihre Aufnahme von verarbeiteten Lebensmitteln, Fastfood, Bäckereiprodukten und Süßigkeiten. Diese Lebensmittel haben einen hohen Gehalt an Trans-Fettsäuren, gesättigten Fettsäuren, raffinierten Kohlenhydraten und Zuckerzusatzstoffe. Sie haben wenig Ballaststoffe und einen zu hohen Nährstoffgehalt. In Beobachtungsstudien konnte ein hohes Risiko für Depressionen nachgewiesen werden wenn derartige Lebensmittel bevorzugt konsumiert worden.
- Ersetzen Sie ungesunde Lebensmittel mit gesunden nahrhaften Lebensmitteln. Gesunde Nahrungsmittel (z. B. Früchte, Gemüse, Vollkorngetreide und Fisch) und ungesunde Nahrungsmittel (z. B. Süßigkeiten, Softdrinks, Gebratenes, raffiniertes Getreide und verarbeitetes Fleisch) sind unabhängige Prädiktoren für geringere bzw. höhere depressive Symptomatik.