Die Fibromyalgie hat eine vielfältige Pathophysiologie. Die wichtigsten Merkmale dieser Erkrankung sind generalisierte Schmerzen, Schlafstörungen, Stimmungsstörungen, Reizdarmsyndrom, Kopfschmerzen, Urogenitalbeschwerden und Müdigkeit, die wie Teile eines “Puzzles” eng miteinander verbunden sind.
Einige Experten betrachten die Fibromyalgie als eine Autoimmunerkrankung, deren ursächliche Faktoren noch nicht geklärt sind. Entzündungsfördernde Zytokine, reaktive Sauerstoffspezies und plasmatische Entzündungsfaktoren spielen eine besondere Rolle bei dem inflammatorischen Geschehen. Daher wird die Behandlung der Fibromyalgie als Herausforderung betrachtet. Sie zielt vor allem auf die Schmerzreduktion ab. Dennoch erfordern zahlreiche Komorbiditäten einen ganzheitlicheren therapeutischen Ansatz. Denn nicht nur chronische Schmerzen, sondern auch Müdigkeit, psychische Komorbiditäten und Schlafstörungen können bei Patienten mit Fibromyalgie zu Funktionsbeeinträchtigungen, Arbeitsunfähigkeit und sozialer Isolation beitragen.
Was ist der Auslöser für diese Ereignisse bei Fibromyalgie, und welche Rolle spielen entzündliche Prozesse bei der Pathogenese der Erkrankung?
• Die ↗︎ mitochondriale Dysfunktion soll eine entscheidende Rolle bei der Pathogenese der Fibromyalgie spielen. Eine geschädigte mitochondriale DNA-Ansammlung in einer Zelle führt zu einer angeborenen Entzündungsreaktion. Dementsprechend ist der mitochondriale DNA-Gehalt in Fibromyalgie umgekehrt mit dem TNF-alpha-Spiegel korreliert.
• In Hautbiopsien von Fibromyalgiepatienten wurden ↗︎ mitochondriale Dysfunktionen nachgewiesen. DNA-Gehalt und Enzymaktivität waren reduziert und der Coenzym Q10-Spiegel war sehr niedrig.
• Orale Supplementierung mit Coenzym Q10 (einem leistungsstarken Radikalfänger) ist wirksam zur Reduzierung des TNF-alpha-Spiegels und der Verbesserung der klinischer Ergebnisse, einschließlich Kopfschmerzen und allgemeiner Schmerzen (↗︎ Link 1 | ↗︎ Link 2).
• Die Hochregulation von ↗︎ proinflammatorischen Zytokinen einschließlich TNF, IL-1, IL-6 und IL-8 könnte mit mehreren krankheitsbezogenen Komorbiditäten der Fibromyalgie zusammenhängen.
• ↗︎ IL-6 zeigte eine positive Korrelation mit der Schwere und dem Schmerzempfinden bei Fibromyalgie.
• Patienten mit Fibromyalgie haben ↗︎ erhöhte IL-17 Plasmaspiegel im Vergleich zu gesunden Kontrollen, wobei IL-17 mit anderen proinflammatorischen Zytokinen wie TNF, IFNγ, IL-2, IL-4 und IL-10 korreliert ist.