Die Zahl der fettleibigen Menschen steigt weltweit und mittlerweile wurden die Maßnahmen gegen Adipositas für gescheitert erklärt. Ein härteres Durchgreifen ist dringend notwendig, denn der Kampf gegen Übergewicht kommt nur langsam voran. Auch die Zahl der übergewichtigen Kinder ist in den vergangenen 30 Jahren drastisch angestiegen. Kinder in den USA wiegen im Durchschnitt fünf Kilogramm mehr als ihre Altersgenossen vor dreißig Jahren, sie nehmen täglich 200 Kilokalorien mehr zu sich. Übergewicht und Fettleibigkeit bergen eine enorme Belastung der Gesundheitsausgaben für die Gesellschaft, zumal es sich um einen erheblichen Risikofaktor für viele chronische Krankheiten handelt, z. B. Herz-Kreislauf-, Verdauungs-, Atmungs- und Hormonsystems (z. B. Bluthochdruck, Typ-II-Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Osteoarthritis, Gallenblasenstörungen, Reflux, Krebs (Brust-, Prostata-, Dickdarm-, Endometrium, etc.), Schlafapnoe und Krankheiten, die mit respiratorischer Insuffizienz zusammenhängen). Fettleibigkeit steht ursächlich im Zusammenhang mit niedriggradigen chronisch-inflammatorischen Reaktionen im weißen Fettgewebe, die mit der Aktivierung des Immunsystems einhergehen. Lebensmittel-Intoleranz ist möglicherweise auch der Grund dafür, weshalb manche Patienten mit einer üblichen Diät nur wenig Gewicht verlieren können.
In der Studie von Onmus et al. (2016) mit 82 Patienten (18 bis 65 Jahre, BMI ≥ 25) wurde der Frage nachgegangen, ob eine IgG-basierte Eliminationsdiät den Gewichtsverlust bei übergewichtigen Patienten unterstützt, die durch eine konventionelle Kalorienrestriktions-Diät kein Gewicht verlieren konnten. Bei allen Patienten wurde ein IgG-basierter Lebensmitteltoleranztest durchgeführt. Die Hälfte der Patienten erhielten danach eine Eliminationsdiät, die auf den festgestellten Nahrungsmittelunverträglichkeiten beruhte, während sich die andere Hälfte der Patienten an ihre konventionelle Diät hielt, in Kombination mit körperlicher Aktivität. Alle Patienten wurden von einem Ernährungsberater unterstützt. Die Ergebnisse wurden nach 6-monatiger Diät erfasst.
Ergebnisse:
Durchschnittswerte von 42 Patienten die eine IgG-basierte Eliminationsdiät erhielten (nach 6 Monaten):
Gewichtsverlust: – 8,5 kg
Fettverlust: – 4,9 kg
BMI: – 2,8
Triglyzeride: – 28 mg/dl
Durchschnittswerte von 40 Patienten die eine konventionelle kalorienreduzierte Diät erhielten (nach 6 Monaten):
Gewichtsverlust: – 0,8 kg
Fettverlust: – 0,5 kg
BMI: – 0,7
Triglyzeride: – 7 mg/dl
Somit wurde in dieser Studie gezeigt, dass Übergewichtige, die durch eine kalorienreduzierte Diät nicht Gewicht verlieren können, durch eine IgG-basierte Eliminationsdiät sowohl Fett als auch Gewicht verlieren. Dabei wurde auch der Triglyceridspiegel signifikant reduziert.
Quelle:
Onmus, Meltem Yaman, Elif Cakirca Avcu, and Ali Saklamaz. 2016. “The Effect of Elimination Diet on Weight and Metabolic Parameters of Overweight or Obese Patients Who Have Food Intolerance.” Journal of Food and Nutrition Research 4(1):1–5.
Zur ausführlichen Studie (auf Englisch):
↗︎ https://pubs.sciepub.com/jfnr/4/1/1