Bei akutem Morbus-Crohn-Schub kann eine mehrwöchige exklusive enterale Ernährung (EEN) helfen. Es kommt allerdings zu Rückfällen, sobald die normale Ernährung wieder eingeführt wird. Das Ziel dieser Studie bestand darin, die lebensmittelspezifischen IgG-Antikörper von Patienten mit Morbus Crohn zu untersuchen und die Auswirkungen einer IgG-basierten Eliminationsdiät auf die Remissionserhaltung nach EEN zu klären.
Morbus Crohn gehört zur Gruppe der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Pathogenese des Morbus Crohn ist nicht vollständig geklärt, mehrere Umstände sind jedoch an der Pathogenese beteiligt. Die Erkrankung gilt heute als Autoimmunerkrankung im weiteren Sinne, da die Darmschleimhaut durch eine Immunreaktion gegen die kommensale Darmflora geschädigt wird. Dabei kommt es zu einem bevorzugten Befall des unteren Dünndarms und des Dickdarms.
Charakteristisch ist auch ein diskontinuierlicher Befall der Darmschleimhaut, wobei gleichzeitig mehrere Darmabschnitte erkrankt sind, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind. Wie bei vielen anderen Autoimmunerkrankungen, ist die Ursache der intensiven immunologischen Reaktion noch nicht vollständig geklärt. Daher wird derzeit in der Schulmedizin nur symptomatisch (immunsuppressiv oder immunmodulierend) und nicht kausal therapiert.
An einer Studie aus China nahmen 64 Patienten mit M. Crohn teil, die mit einer mehrwöchigen EEN behandelt wurden. Bei den Patienten war generell eine erhöhte Immunantwort gegen Reis, Tomaten, Hühnerei und Mais auffällig. Die Autoren dieser Studie betrachten sogar Art und Anzahl der positiven IgG-Reaktionen als diagnostischen Marker der Erkrankung. Die eine Hälfte der Patienten führte nach der EEN wieder eine normale Ernährung ein, jedoch unter Ausschluss der IgG-reaktiven Lebensmittel. Die zweite Hälfte der Patienten diente als Vergleichsgruppe; hier wurden nach der EEN-Phase die reaktiven Nahrungsmittel nicht aus der Ernährung eliminiert. In der Gruppe der IgG-Eliminationsdiät kam es nur bei 12,5 % der Patienten zu einem Rückfall. Bei den Patienten die weiterhin IgG-reaktive Lebensmittel konsumierten war die Rückfallrate mit 25 % doppelt so hoch. Daraus schließen die Autoren dieser Studie dass eine Ernährung basierend auf den Ergebnissen eines IgG-Tests hilfreich ist um die Erkrankung in Remission zu halten.