Die Manie ist eine affektive Störung, die meist in Episoden verläuft. In ihrer Entstehung und Aufrechterhaltung ist die Manie wahrscheinlich multifaktoriell bedingt, als Ursachen werden genetische Faktoren und psychosoziale Belastungen angenommen. Antrieb, Stimmung und Aktivität befinden sich weit über dem Normalniveau. Immunologische Veränderungen bzw. eine Immunaktivierung sind auch charakteristisch für manische Episoden und können zur Pathophysiologie der Manie bzw. bipolarer Störungen beitragen. Amerikanische Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Verlauf von manischen Episoden und einem „Entzündungswert“ einer Kombination aus vier verschiedenen Entzündungsmarkern, darunter auch IgG-Antikörper gegen Gliadin.
Dieser kombinierte „Entzündungswert“ wurde bei 57 manischen Patienten zu drei Zeitpunkten gemessen: unmittelbar nach stationärer Aufnahme, wenige Tage danach und sechs Monate später. Im Vergleich dazu wurden die gleichen Untersuchungen bei 207 gesunden Patienten vorgenommen. Zusätzlich wurden 330 Patienten mit anderweitigen psychischen Erkrankungen untersucht (Psychose, Schizophrenie, bipolare Störungen). Die Ergebnisse zeigten, dass der kombinierte Entzündungswert bei manischen Patienten unmittelbar nach deren Einweisung wesentlich höher war als bei nicht-psychiatrischen Kontrollen oder Patienten mit sonstigen psychiatrischen Erkrankungen. Im Verlauf der sechsmonatigen Behandlung fiel der kombinierte Entzündungswert erheblich ab. Leider machen die Autoren dieser Publikation keine detaillierten Angaben zu den einzelnen Messungen der IgG-Antikörper gegen Gliadin. Die generelle Schlussfolgerung dieser Wissenschaftler ist mitunter eine Empfehlung zur Reduktion inflammatorischer Belastungen bei Patienten mit manischen Episoden.