Hypertriglyceridämie (Triglyceride 200 – 499 mg/dL) kommt in der westlichen Welt immer häufiger vor. Auch die Prävalenz schwerwiegender Erhöhungen (Triglyceride ≥ 500 mg/dL) steigt stetig an, was auf die weltweite Zunahme von Adipositas/ Diabetes/ metabolischem Syndrom zurückgeführt wird. In einer ↗︎ aktuellen Stellungnahme der American Heart Association wird empfohlen, Patienten mit Hypertriglyceridämie Omega-3-Fettsäuren zu verordnen. Die Empfehlung basiert auf den Daten der REDUCE-IT-Studie, in der mit hochdosierter Eicosapentaensäure (EPA) das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit erhöhten Triglyceriden um 25 % gesenkt wurde. Eine Monotherapie mit Omega-3-Fettsäuren könnte demnach bei Patienten mit einfacher Hypertriglyceridämie (Triglyceride 200 – 499 mg/dL) ausreichen, unter täglicher Dosierung von 4 g Omega-3-Fettsäuren. Bei Patienten mit stark erhöhten Spiegeln (Triglyceride ≥ 500 mg/dL) konnten die Werte um über 30 % gesenkt werden, aber weitere Medikamente sind ggf. noch notwendig. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Verschreibung von Omega-3-Fettsäuren in einer Dosis von 4 g/Tag eine effektive und sichere Option zur Reduzierung von erhöhten Triglyceridwerten ist, entweder als Monotherapie oder als Ergänzung zu anderen lipidsenkenden Mitteln. Vor einer Verordnung von Omega-3-Fettsäuren sollten allerdings alle Ursachen der Hypertriglyceridämie untersucht werden, und dazu gehören auch ernährungsrelevante Maßnahmen.