Meistens wird Asthma bereits im frühen Kindesalter diagnostiziert, was darauf hinweist, dass die Ursachen der Erkrankung in der fötalen Entwicklung oder einer sehr frühen Lebensphase liegen könnten. Säuglinge von Müttern, die während der Schwangerschaft eine höhere Vitamin D3-Dosis zu sich nahmen, sind besser geschützt vor neonatalen Infekten im Vergleich zu anderen Säuglingen, deren Mütter kein Vitamin D3 zu sich nahmen. Dies sind die Ergebnisse einer neueren Studie die gezeigt hat dass eine erhöhte Vitamin-D3-Supplementierung das Immunsystem von Neugeborenen stärkt. Dadurch kann das Risiko, in der Kindheit an Asthma zu erkranken, reduziert werden.
Für diese klinische Studie wurden Schwangere in der 10. – 18. Schwangerschaftswoche ausgewählt. Sie erhielten entweder eine höhere Vitamin-D3-Dosis (4.400 IE/Tag, 26 Schwangere) oder eine 10-fach geringere Dosis (400 IE/Tag, 25 Schwangere). Zu Beginn der Studienteilnahme betrug die durchschnittliche plasmatische Konzentration des 25-OH-Vitamin D3 19,2 ng/ml bzw. 23,5 ng/ml in der Gruppe der Schwangeren welche nachfolgend die höhere bzw. niedrigere Dosis erhielt. Die Supplementierung dauerte 10 – 30 Wochen. Danach wurde die plasmatische Konzentration an 25-OH-Vitamin D3 erneut gemessen. Bei den Frauen die 4.400 IE/Tag erhielten, erhöhte sich die durchschnittliche plasmatische Konzentration auf 35,4 ng/ml, bei der anderen Gruppe gab es praktisch keine Erhöhung (24,6 ng/ml im Vergleich zu 23,5 ng/ml vor Studienbeginn).
Nach der Entbindung wurde das Nabelschnurblut der Neugeborenen untersucht. Säuglinge deren Mütter eine höhere Vitamin-D3-Dosis erhielten, zeigten eine höhere pathogen-induzierte Produktion von Zytokinen und eine höhere Produktion von IL-17A als Folge einer erhöhten Stimulation der T-Lymphozyten. Es fand also eine Stärkung des neonatalen Immunsystems statt, was zum verbesserten Schutz vor Atemwegserkrankungen beiträgt und das infektiöse Risiko der Neugeborenen senkt. Dies wurde auch in zwei weiteren Studien gezeigt, deren Ergebnisse zusammengefasst untersucht wurden. Daran nahmen 1.386 Schwangere teil, die entweder 4.000 IE/Tag, 2.400 IE/Tag oder Placebo erhielten. Alle Teilnehmerinnen erhielten zusätzlich eine Vitaminmischung, die 400 IE/Tag Vitamin D3 enthielt. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Vitamin-D-Supplementierung während der Schwangerschaft zu einem um 25 % geringeren Risiko für asthmatische Erkrankungen sowie Anfälle von Keuchen und Atemlosigkeit bei den 1- – 3-jährigen Kindern führt. Diese Effekte waren am deutlichsten ausgeprägt, wenn die Frauen bereits zu Studienbeginn einen plasmatischen 25-OH-Vitamin D3-Spiegel hatten der über 30 ng/ml lag. Demnach sollte also schon vor Beginn der Schwangerschaft eine ausreichend hohe Vitamin-D3-Versorgung sichergestellt werden.
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